Autorinnen und Autoren streiken in Hollywood gegen künstliche Intelligenz: auf zum letzten Gefecht!
Die Kulturkritik der Woche
Die US-amerikanischen Drehbuchautorinnen und -autoren streiken. Unter anderem verlangen sie, dass die Filmstudios auf den Einsatz künstlicher Intelligenz (KI) verzichten. Der Einsatz von KI beim Verfassen von Exposés oder Treatments soll verboten werden. Menschen rebellieren gegen Roboter, eine Szene wie aus einem schlechten Science-Fiction-Film.
Text-und Bildprogramme wie ChatGPT werden mit Daten gefüttert, in denen sie Muster erkennen. Milliarden Fotos, Songs - oder eben auch Drehbücher -fließen in die Lernmaschinen, die in der Lage sind, eigene Werke zu produzieren. Noch wirken die KI-Erzeugnisse etwas tollpatschig, doch sie werden von Tag zu Tag besser. Und daher haben die Kreativen allen Grund zu streiken. Bald nämlich könnte ein Teil von ihnen tatsächlich durch Bots ersetzt werden.
Technikfreunde träumen bereits jetzt von Spielfilmen, die die Wünsche von Userinnen und Usern erfüllen, etwa eine Romanze mit einem Avatar des Zusehers, mit Marlon Brando und Elisabeth Bergner. Der Schauspieler Tom Hanks meinte scherzhaft, er könne in Filmen mithilfe von KI für immer jung bleiben. Die schreibende Zunft macht sich aus gutem Grund Sorgen, denn zumindest ein Teil seiner Auftragswerke setzt sich aus dem Wiederkäuen narrativer Klischees zusammen. Zumindest das deutschsprachige TV-Publikum hat sich längst an banale Dialoge, etwa: "Wo ist mein Handy" - "Hier!", gewöhnt. Es würde daher kaum auffallen, wenn der nächste "Tatort" aus der Retorte käme. Vielleicht findet der Protest bald schon mit vertauschten
Rollen statt: Chat-Bots rebellieren gegen Hollywood - weil ihnen die Drehbücher, mit denen sie gefüttert werden, einfach zu schlecht sind.