Es ist zum Rasen werden!
Wien kämpft mit der Trockenheit. Wieso dominiert trotzdem der englische Rasen?

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Fein getrimmt, der grasgrüne Halm nicht länger als vier Zentimeter. Am besten Deutsches Weidelgras, das ist besonders fein, trittfest. Wer den perfekten englischen Rasen erhalten will, muss diesen zweimal pro Woche mähen, darf Blümchen gar nicht erst aufkommen lassen und - besonders wichtig - muss das Grün ausreichend bewässern. Als Faustregel gelten 15 bis 20 Liter Wasser pro Quadratmeter - und das jede Woche.
Zwölf Liter pro Tag, also neun Prozent seines Gesamtwasserverbrauchs, nützt ein Österreicher im Durchschnitt, um das Grün seiner Gärten zu erhalten. In den USA belegt Rasen bereits Platz eins der meistbewässerten "Erntefrüchte". Im Gegensatz zu den Hobbygärtnern interessiert sich die Erderhitzung aber wenig für ästhetische Vorgartengestaltung: In Frankreich verbot man vergangenen Sommer in 60 von 96 Départements das Bewässern der eigenen Gärten, selbst im kühlen England bekämpfte die Feuerwehr "nie dagewesene" Rasenbrände. Und laut GeoSphere Austria (früher ZAMG) gab es bereits zu Beginn des Jahres um bis zu 85 Prozent weniger Niederschlag als in den Jahren zuvor - mit allen trockenen Folgen für die Vegetation.