Schönes hilft nicht gegen das Schreckliche
Im Rahmen der Vorlesungen zur österreichischen Literatur ist die mit dem Großen Österreichischen Staatspreis 2022 ausgezeichnete Autorin Anna Baar im Literaturmuseum zu Gast. 1973 in Zagreb geboren, wuchs sie in Wien, Klagenfurt und auf der dalmatinischen Insel Brac auf. Ihre Texte erkunden das Verhältnis von Realität und Fiktion, von Erzählen und Erinnern.
Zuletzt schrieb sie in dem Kurzprosaband "Divan mit Schonbezug" (2022) über das Fremde und das Heranwachsen zwischen den Kulturen. Immer geht es dabei um das Anderssein und den Hass der Deutschkärntner auf die Kärntner Slowenen und Jugoslawen. Baars Erkenntnis: Schöne Worte taugen nicht, um das Schreckliche zu benennen.