Sichtbare Grenzen

Die Architekturbiennale in Venedig pendelt zwischen Öffnungswunsch und Elitismus. Österreichs Beitrag bringt diese Ambivalenz gekonnt auf den Punkt

MAIK NOVOTNY
Feuilleton, FALTER 21/23 vom 24.05.2023

Foto: Clelia Cadamuro

Mitten in der Luft endet die Brücke, ein schwarz-gelbes Absperrband markiert eine türgroße Öffnung in der Mauer. Dahinter ein abgesperrter Saal mit Sitztribüne. Es ist ein gescheiterter Versuch, der vorige Woche bei der Eröffnung der 18. Architekturbiennale in Venedig präsentiert wurde. Und doch herrschte ausgesprochen gute Stimmung vor dem österreichischen Pavillon.

Gescheitert war die Idee des 17-köpfigen Wiener Architekturkollektivs AKT und des 86-jährigen Hermann Czech unter dem Titel "Partecipazione -Beteiligung". Eigentlich wollten sie die Mauer des Giardini-Areals öffnen und den halben Pavillon den Bürgerinitiativen aus dem angrenzenden Viertel Sant'Elena überlassen, die sich gegen den Ausverkauf der Stadt wehren. Aber gerade dieses Scheitern macht den Beitrag zu einem der besten der internationalen Architekturschau.

Nachdem der Mauerdurchbruch von Stadt, Biennale-Verwaltung und Denkmalbehörde abgelehnt worden war, schlug das Team vor, eine Brücke über ebendiese Mauer

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  1180 Wörter       6 Minuten

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