So schaffen Notenbanken sinnlos Risiken
Der Jammer des Monetarismus: Erhöhte Zinsen können Öl nicht verbilligen - aber Geld von Unternehmen zu Banken umverteilen und eine Rezession herbeiführen
In den USA müssen weitere Banken davor bewahrt werden, aufgrund der Zinsanhebung der Fed pleitezugehen. Denn Unternehmen, die plötzlich dank der erhöhten Zinsen mit verdoppelten Kreditkosten belastet sind, haben weiter Probleme, ihre Bankkredite zu bedienen. Haben die Banken kein perfektes Risikomanagement betrieben, so sind sie gleichzeitig damit konfrontiert, dass die hohen Zinsen den Kurs ihrer sichersten und wichtigsten Aktiva, der Staatsanleihen, massiv verringern. Das ist der von der Silicon Valley Bank vorgezeichnete Weg in die Pleite, und ihn geht mittlerweile die vierte Bank.
Zwar erklärten Präsiden Joe Biden, Finanzministerin Janet Yellen und Fed-Präsident Jerome Powell unisono, wie "robust und widerstandsfähig" das US-Bankensystem sei, und schufen auch einen entsprechenden Schutzschirm, aber dass sie das mussten, weckt den Verdacht, dass doch nicht alles so perfekt ist. Jerome Powell befindet sich jedenfalls in einer denkbar heiklen Lage: Erhöht er die Zinsen wie versprochen weiter, riskiert er noch mehr Bankenpleiten - erhöht er sie nicht, verstärkt er den Verdacht, dass es schlecht ums Bankensystem bestellt ist, und gefährdet es damit erst recht.