Die Qualität des Wiener Donauwassers ist superfein - immer noch
Urbanismus-Kolumne
Samstag, erstmals Badewetter. Zwischen der Vorfreude auf den ersten Sprung ins Nass und adäquater (noch ziemlich extremer) Abkühlung schwimmt eine gräuliche Schicht. Ist es die Schar an Schwänen, die zwischen Donauinsel und Rudolf-Nurejew-Promenade treibt und ihre Spuren hinterlässt? Oder stimmt die subjektive Beobachtung, dass die Wasserqualität hier abgenommen hat?
Dass die Klimakrise auch Gewässer stresst, ist bekannt. Steigen die Lufttemperaturen, wird auch das Wasser wärmer. Das ist vor allem ein Problem für Fischarten wie Seeforellen, die kaltes und sauerstoffreiches Wasser brauchen. Auch mehr Algen können wachsen. Jetzt ist der Mensch kein Fisch, betroffen ist er anders: Denn über Hitzetage freuen sich Parasiten wie Entenflöhe. Alle 14 Tage prüft die MA 39, die Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsstelle der Stadt Wien, die Wasserqualität der Neuen und Alten Donau. Vergangene Woche stand in 15 von 17 Messstellen ein Einser im Zeugnis. Im Bericht der EU-Kommission über die Qualität der Badegewässer in Europa belegt Österreich sogar den ersten Platz. Wer es genau wissen will, lädt sich zudem die App der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit herunter.
Und staunt und genießt beim Betrachten der grünen Icons, dass es die "Insel" in einer Metropole wie Wien überhaupt gibt. Für die gräuliche Schicht darf man also wohl wirklich die Schwäne verantwortlich machen. Das nächste Mal wird es die Nordspitze.