Die Königin ist tot

Leben und Karriere von Tina Turner waren Märchen und Drama in einem. Kein Popstar war mehr Mensch als sie. Ein Nachruf

Gerhard Stöger
FEUILLETON, 25.05.2023

Tina Turner bei ihrer Abschiedstournee im Jahr 2009 | Foto: APA/dpa/Stefan Hesse

Meine Eltern entstammen bescheidenen Kärntner Verhältnissen, Popkultur spielte in ihrem Leben keine Rolle. Warum er keine alten Rock’n’Roll-Singles besitze, habe ich Papa als Kind einmal gefragt, als 1939 Geborener hätte er doch genau das richtige Alter dafür. Weil er schon 20 war, als überhaupt Strom in sein Elternhaus kam, lautete seine ernüchternde Antwort.

Ein einziges Rockkonzert haben meine Eltern gemeinsam besucht. Im Winter 1975 waren sie, jung verheiratet, bei Ike und Tina Turner in Villach. Sie haben gern davon erzählt, wenn Tina Turner im Radio lief. Und Tina Turner lief in den 80ern oft im Radio.

Wegen Schneefalls hatte sich das Eintreffen der Musiker stark verzögert, der Bandbus war auf dem Katschberg hängen geblieben. Zwei Shows waren angesetzt; die Pause dazwischen musste aus Zeitgründen entfallen. Meine Eltern hatten Karten für das zweite Konzert. „Die haben direkt weitergefightet“, erinnert sich meine Mutter noch heute lebhaft: „Er am Klavier, Tina am Mikrofon, völlig ohne Ermüdungserscheinungen.“

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