Der Tag der Entscheidung
Am 3. Juni wählt die SPÖ ihren neuen Vorsitzenden. Wer unterstützt wen? Wer darf abstimmen? Sieben Antworten zum Bundesparteitag
Zumindest bei Punkt 9 der Tagesordnung wird die Sozialdemokratische Partei Österreichs am kommenden Freitag Einigkeit demonstrieren. Es ist der Schlusspunkt des außerordentlichen Bundesparteitages: das gemeinsame Singen von "Internationale" und "Lied der Arbeit". Die Zukunft der SPÖ liegt an diesem Tag in der Hand von 609 Delegierten, die ab 10 Uhr im Linzer Design Center die Frage entscheiden: Andreas Babler oder Hans Peter Doskozil?
Wer sind die Delegierten?
350 Delegierte werden von den Bezirksorganisationen entsendet, 30 kommen direkt von den Landesgruppen. Und die restlichen 229 Delegierten? 54 kommen vom Bundesparteivorstand. 50 entsenden die Gewerkschaften, 30 die SPÖ-Frauen, 20 die roten Jugendorganisationen - und der Rest teilt sich auf die sogenannten befreundeten Organisationen der SPÖ auf, wie den Arbeiter-Sängerbund, den Red-Biker-Motorradclub und - ja, die gibt es wirklich - die SPÖ-Bauern. Nicht mehr mit dabei sind im Gegensatz zum letzten Parteitag (2021) Mietervereinigung, Kinderfreunde, Arge Sechzig Plus und Arbeiterfischer, sie haben auf den Status "befreundete Organisation" verzichtet. Nicht wahlberechtigt sind die 15 Kinder, die zur Kinderbetreuung im Design Center angemeldet wurden.