Die Revolution läuft nicht im Fernsehen: Ein Protestlied-Mixtape
Pop und Aufbegehren sind historisch enge Verwandte. Der älteste Protestsong unseres rebellischen kleinen Mixtapes ist gleich zu Beginn auch der eindringlichste: In "Strange Fruit" besang Jazzikone Billie Holiday 1939 den mörderischen US-Rassismus. Nina Simone tat dasselbe u.a. in "Mississippi Goddam", die Gangster-Rapper N.W.A. beschäftigten sich mit dem Thema ("Fuck the Police"), ebenso ihre Polit-Rap-Kollegen Public Enemy ("Fight the Power"), die Crossover-Rocker Rage Against The Machine ("Killing in the Name Of") oder, aktuell, der Hip-Hop-Intellektuelle Kendrick Lamar ("Alright").
Hoffnungsvoll tönte in den Sixties und frühen Seventies diesbezüglich Soulboy Sam Cooke ("A Change Is Gonna Come"), nachdenklich sein Kollege Marvin Gaye ("What's Going On?"), kämpferisch Funksoulbrother James Brown ("Say It Loud I'm Black and Proud"), während Jazzpoet Gil Scott-Heron schon 1971 wusste: "The Revolution Will Not Be Televised" (von den New Yorker Electroclash-Feministinnen Le Tigre 2001 aufgegriffen und modernisiert zu "Get Off the Internet").