Die Sommernacht uns fröhlich macht

Martin Lhotzky
FALTER:Woche, FALTER:Woche 22/2023 vom 31.05.2023

Keine Frage, William Shakespeares Komödie "A Midsummer Night 's Dream" ist nicht sein emanzipatorischstes Werk. Hermia, Lysander, Demetrius und Helena hasten wegen arrangierter Ehen in den Zauberwald, wo einstweilen der Elfenkönig Oberon die Elfenkönigin Titania mittels Zaubertropfen verhext. Sie verfällt darauf dem eher harmlosen Trottel und von sich selbst überzeugten Laienschauspieler Bottom, der noch dazu in einen Esel verwandelt worden ist.

Für mehr Verwirrung sorgt Waldelf Puck, der die Tropfen falsch verträufelt. Am Ende kommen dann doch noch die richtigen Paare zusammen, dürfen heiraten und leben glücklich bis na, man kennt das ja. Die Regisseurin Helen Tennison schafft es dennoch, der originalsprachigen Inszenierung einen weniger patriarchalischen Schwerpunkt zu verleihen. Die Damen schauen oft genervt, die Herren blicken bisweilen beschämt ob ihres jeweiligen Unfugs.

Es wird viel herumgetollt, ja, sogar akrobatische Kunststückchen lockern die Stimmung auf, und das ziemlich großartige und recht diverse Ensemble des Vienn's English Theatre spielt darüber hinaus auch noch selbst feine Musikstückerln auf Trompeten, Gitarren, Akkordeon oder Flöten. Die Laienschauspieleinlage: herrlicher Slapstick! Ein wirklich beschwingter Abend!

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