Macht euch Rassismus etwa nicht wütend?
Nachhilfe
Die Dokustelle für Islamfeindlichkeit und antimuslimischen Rassismus stellte vergangene Woche ihren Jahresbericht vor. Diesmal lag der Fokus auf der Wissensproduktion zur muslimischen Community. Kritisiert wurde die Befangenheit von Studien über Musliminnen*, die zu verfälschenden Ergebnissen führen kann.
Jüngstes Beispiel dafür sei eine Studie der Uni Wien zur Wirkung des Islamunterrichts. Muslimischen Schülerinnen sollen tendenziöse Suggestivfragestellungen vorgelegt worden sein. Suggestivfragen bezeichnet man in der qualitativen Sozialforschung als unsaubere und wissenschaftlich nicht wirklich vertretbare Methode, sagt die Islamwissenschaftlerin Schirin Amir-Moazami.
Dass Musliminnen anders behandelt werden, zeigte sich auch deutlich, als kürzlich bekannt wurde, dass ein Neonazi einen Anschlag auf das Volksstimmefest geplant hatte und das Innenministerium das erst im Zuge der Präsentation des Verfassungsschutzberichts öffentlich machte. Man stelle sich vor, es hätte sich um einen Dschihadisten und nicht um einen Neonazi gehandelt. Ich möchte die Gelegenheit auch nutzen, um an die Operation Luxor zu erinnern, bei der unschuldige muslimische Familien traumatisiert wurden, weil der Verfassungsschutz schlecht ermittelt hatte.