Holzer im Grätzel: Schottenstift
Kulinarischer Grätzel-Rundgang
Als die irischen und schottischen Mönche nach Wien kamen, geholt 1155 vom Babenberger Heinrich II. Jasomirgott, war die Stadt noch ein ziemliches Kaff. Handelsposten, ja, verwaltet, geschrieben und gebildet wurde bis dahin aber eher in Krems, Melk und Klosterneuburg. Erst der Babenberger mit dem lustigen Beinamen machte Wien zur Residenzstadt und da brauchte es Schreibkräfte und Bibliotheken, die Schotten konnten liefern. Und bekamen dafür Geschenke ohne Ende.
Darunter das Stift auf der Freyung. Dessen acht Höfe fast schon ein kleiner Stadtteil sind und nicht nur ein Gymnasium beherbergen, sondern auch zwei der schönsten Gastgärten der Stadt und nicht zuletzt die Verwaltung der stiftseigenen Güter.
Sowie einen Klosterladen, in dem die daraus resultierenden Produkte zu erwerben sind, und interessante Erzeugnisse aus anderen - nicht nur österreichischen -Klöstern. Etwa die fantastischen Biere aus Schlägl im Mühlviertel oder Andechs in Bayern. Vor allem kümmerte sich Klosterladen-Leiter Alfred Kleinhappel um ein wirklich beachtliches Sortiment an Klosterweinen: Barmherzige Brüder in Eisenstadt mit einem nicht nur optisch eindrucksvollen Blaufränkisch, Stift Heiligenkreuz mit den Weinen aus Thallern, Stift Admont mit seinen tollen Weinen aus Slowenien.