Nazis und Berge sind oft die letzte Rettung
Die Scheidentrockenheit ist wieder zurück. Ich spreche natürlich vom Werbefernsehen. In der Wirklichkeit war sie wohl nie weg, im Werbefernsehen schon, da hatten wir zuletzt gefühlte drei Jahre lang Erektionsschwäche, und es war hoch an der Zeit, dass die Scheidentrockenheit wieder zum Zug kommt, schon aus Gründen der Gendergerechtigkeit. Was Fernsehwerbung angeht, bin ich recht firm, obwohl sie mir total auf die Nerven geht. Wie allen Kindern pädagogisch verantwortungsvoller Eltern war es mir seinerzeit untersagt, während der Mahlzeiten fernzuschauen.
In infantilem Aufbegehren gegen dieses Verbot ist es mir zur Gewohnheit geworden, während des Abendessens den Fernseher laufen zu lassen. Ich habe fast ausschließlich TV-Dinner, und ich schaue praktisch nur ORF I bis III. Weil die Werbung auf I und II parallel läuft, muss man, sobald die schreckliche Lutz-Familie oder die beiden Neradin-Deppen aufpoppen, zu III switchen, da hat es dann oft Kultur.