Viel Spaß mit dem N-Wort
Percival Everetts Roman "Die Bäume" und Toni Morrisons Erzählung "Rezitativ" befassen sich mit dem Thema Rassismus
Bevor hier auf den jüngsten Roman von Percival Everett näher eingegangen werden soll, muss eine Triggerwarnung ausgesprochen werden: Menschen, die einen ganz grundsätzlichen Vorbehalt gegen die Verwendung des N-Wortes haben, muss man dringend davon abraten, "Die Bäume" auch nur aufzuschlagen. Die Wahrscheinlichkeit, dass sie schon beim ersten Anlauf mit diesem konfrontiert werden, ist ziemlich hoch. Und damit ist nicht bloß das "gewöhnliche" N-Wort, sondern das ganz böse N-Wort gemeint.
All jene, die in der Lage sind, zu kontextualisieren, also zu begreifen, wer welche Worte in welchem historischen oder kulturellen Zusammenhang verwendet, werden dem Umstand Beachtung schenken, dass "Die Bäume" im US-amerikanischen Süden spielen.
Als die Untersuchungen einer Reihe von ausgesprochen grausamen und alle nach dem gleichen, unheimlichen Muster verübten Morden schon eine Zeit lang im Gange sind, erkundigt sich Special Agent Herberta Hind vom FBI bei den beiden ermittelnden, ebenfalls afroamerikanischen Detectives: ",Guten Morgen, meine Herren. Was können Sie mir über Money, Mississippi, sagen?' ,Tja, es ist gerammelt voll von hirnlosen Hinterwäldlern, die in der Zeit vor dem Bürgerkrieg festkleben und der lebende Beweis dafür sind, dass Inzucht nicht zum Aussterben führt', sagte Jim."