Apocalypse now mit Thomas Bernhard
Gleich zu Beginn des Stücks soll das Publikum auf die Büh ne kommen und tanzen. Julien Gosselin beginnt seine Inszenierung "Ex tinc tion" mit einer 45-minütigen DJ-Line. Danach geht es weiter mit Thomas Bernhard und Arthur Schnitzler.
Der gefeierte französische Regisseur und Schauspieler zeigt erstmals eine Arbeit in Wien. Bekannt wurde Gosselin vor allem durch wuchtige Vertheaterungen großer Romanstoffe, allen voran Michel Houellebecqs "Elementarteilchen" und "2666" des chilenischen Schriftstellers Roberto Bolaños.
In seinem neuesten Stück, das die Festwochen koproduzieren, bildet das kulturelle und intellektuelle Brodeln im Wien des beginnenden 20. Jahrhunderts den Ausgangspunkt für die buchstäbliche Umsetzung der "fröhlichen Apokalypse", wie Hermann Broch die Zeit der europäischen Unbekümmertheit vor dem Krieg bezeichnet hat.
Ausgehend von Arthur Schnitzlers Theaterstücken und Novellen sowie Thomas Bernhards Roman "Auslöschung" blickt "Extinction" aus dem Fin de Siècle in die Zukunft. In einer speziellen Mischung aus elektronischem Konzert, Sprechtheater und Video-Installation wirken neben den Mitgliedern von Gosselins Kollektiv Si vous pouviez lécher mon cœur Schauspieler:innen der Berliner Volksbühne mit.