Ein Herz für Nerds
In seinem neuen Film "Asteroid City" schickt Kultregisseur Wes Anderson ein Starensemble in die Wüste

Witwer Augie (J. Schwartzman) ruft seinen Schwiegervater (T. Hanks) um Hilfe an (Foto: Pop. 87 Productions/Focus Features)
Einmal fährt ein Güterzug durchs Bild. Eine schier endlose Reihe von Waggons rollt an der Kamera vorbei; beladen sind sie mit Gütern aller Art, von Grapefruits bis zur Rakete mit Nuklearsprengkopf. Ein sicherer Lacher. Und sozusagen Programm für einen Film, der hunderte skurrile Ideen gemächlich aneinanderreiht und kaum eine weiterverfolgt.
"Asteroid City", die neue Arbeit von Wes Anderson, gleicht der Auslage eines Zuckerlgeschäfts: Sie ist so bunt und süß, dass man sich die Nase daran plattpresst, bis einem schon vom Anblick all der Leckereien etwas übel wird. Bei den Filmfestspielen von Cannes fand das Werk dank einer Reihe zur Premiere angereister US-amerikanischer Stars verhalten enthusiastische Aufnahme. Jetzt läuft der Film in den heimischen Kinos an.
Das Jahr ist 1955, Schauplatz ein Kaff mit 87 Einwohnern, das zur Pilgerstätte von Junior-Sternguckern geworden ist. Denn vor Urzeiten ist dort ein Meteorit aufgeschlagen, dem Asteroid City nicht nur seinen Namen, sondern überhaupt auch seine Existenz verdankt.