Gut gemeinte Doku: "Schulen dieser Welt"

Michael Pekler
FALTER:Woche, FALTER:Woche 24/2023 vom 14.06.2023

Von wegen Gruppenhöchstzahl und Pendlerpauschale: 50 Schüler und Schülerinnen zählt Sandrine in ihrer Dorfschule in Burkina Faso, einen ganzen Tag ist sie gefahren, um das kommende Schuljahr unter einem Strohdach zu unterrichten. Strom gibt es keinen, Wasser aus dem Fluss. Und der erste Tag ist gar nicht der schwierigste.

Sandrine ist eine von drei Lehrerinnen, deren Arbeit die französische Dokumentaristin Emilie Thérond in "Schulen dieser Welt" beobachtet. Bei Sandrine ist es ein Jahr, bei Svetlana sind es nur zehn Tage -länger kann sie mit ihrem Rentierschlitten und ihrer Zeltschule nicht im sibirischen Nomadenlager bleiben. Immerhin vier Buben erteilt sie improvisierten Unterricht. Dass diese ein Gedicht nicht aufsagen wollen, muss nicht daran liegen, dass es auf Ewenkisch sein soll. Die junge Taslima mit ihrem Schulboot in Bangladesch hat ein ganz anderes Problem: Wie kann sie einem Mädchen, das zwangsverheiratet werden soll, den Schulbesuch ermöglichen?

Vieles in diesem gut gemeinten Film (gewöhnungsbedürftig: die deutsche Voice-over-Fassung) bleibt nur angedeutet, eindeutig aber ist seine Botschaft: Drei Frauen mit Berufung trotzen unterschiedlichen Widrigkeiten. Um der nächsten Generation eine bessere Zukunft zu ermöglichen.

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