"In Österreich fällt man um und da ist Kultur"
Die Salzkammergut Festwochen Gmunden zeigen das Shakespeare-Stück "Sturm". Regisseur Moritz Franz Beichl über Sommerbühnen, theaterkundige Taxifahrer und den Platz, an dem sein Nestroy-Preis daheim in der Wohnung steht
Seit 2022 hat Österreich ein neues Sommertheater. Die renommierten Salzkammergut Festwochen Gmunden bringen unter der Leitung der ehemaligen Burgtheater-Direktorin Karin Bergmann eine hochwertige Theaterproduktion pro Saison zur Aufführung. Dieses Jahr wird in Koproduktion mit dem Stadttheater Klagenfurt Shakespeares "Sturm" gezeigt, in einer Fassung für nur drei Personen. Regie führt Moritz Franz Beichl, mit Anfang 30 einer der Shootingstars auf seinem Gebiet und seit 2019 sogar Nestroypreisträger.
Falter: "Der Sturm" gilt als merkwürdigstes Shakespeare-Stück, weder so richtig Tragödie noch Komödie. Was ist es für Sie?
Moritz Franz Beichl: Ich liebe den "Sturm", weil er so seltsam ist. Prospero sucht Ferdinand für seine Tochter aus, will aber eigentlich gar nicht, dass sie heiratet, dann wieder doch. Nicht einmal das Happy End ist eindeutig.