Wratschkos Glück und Ende
Das ehemalige Gasthaus Wratschko ist jetzt eine zeitgeistige Naturwein-Galerie

Kein Neueröffnungs-Flop ist die Atlas Bar von Adam Vertes & Sarah Theurer (Foto: Katharina Gossow)
Der siebente Bezirk kam hier in letzter Zeit oft vor, und es ist auch noch nicht Schluss damit.
So etwa eröffnete gerade das Atlas im ehemaligen Wratschko, einem der urigsten Wirtshäuser der Stadt. Über 25 Jahre hatte Clemens Wratschko in dem 100 Jahre alten, düsteren Gasthaus mit seinem abgetretenen Holzboden und der riesigen Niro-Schank gekocht, klassische Wiener Küche, gerne etwas italienisch ergänzt.
Seine 15 Minuten Ruhm hatte das Lokal, als es 2009 von Anthony Bourdain besucht und somit einem Millionenpublikum bekannt wurde. Half aber leider auch nicht, voriges Jahr ging der Wratschko ein.
Was so etwas in Neubau bedeutet, weiß man ja: zuerst ein paar Jahre Architekturbüro und danach entweder Garage für Dachausbau-Bewohner oder vegane Pizzeria.
Kam aber anders. Weil nämlich Adam Vertes und seine Kumpels Lust auf ein Lokal in Wien hatten. Vertes ist Mitbetreiber des Telep in Budapest, so etwas wie die offizielle Anlaufstelle für Hipster-Angelegenheiten aller Art: Bärte, Tätowierungen, Craft Beer, Natural Wine, Off-Kunst, Second Hand, Single Speed Fahrräder und dergleichen.