Benko und "Breaking Bad"
Einwurf
Die Serie "Breaking Bad" sei die Erzählung des Neoliberalismus. Sein punktgenaues Drehbuch sozusagen. Das behauptet der deutsche Philosoph Christoph Menke in seiner "Theorie der Befreiung". Kein Wunder, dass seine Interpretation der Serie sich wie eine Darstellung von René Benkos Kika/Leiner-Deal liest. Zumindest der ideologischen Grundlage des ganzen Settings: der reiche Investor und die nunmehr arbeitslosen Mitarbeiter, die in dem Deal nur eine Verschubmasse waren.
Für Menke ist die Geschichte des Walter White die Erzählung einer radikalisierten individuellen Befreiung.
Der Chemielehrer befreit sich aus seiner Angestellten-Existenz, die ihn knechtet und dabei nicht einmal das finanzielle Überleben seiner Familie sicherstellen kann. Er entscheidet sich, sein Wissen als Chemiker nicht mehr an gelangweilte Schüler zu verschwenden, die sich ohnehin nicht dafür interessieren - sondern dazu zu nutzen, Crystal Meth herzustellen. Was ihm die Aussicht auf übermäßig viel Geld eröffnet.