Drei Batmen, zwei Heroes, ein Dutzendname

Drehli Robnik
FALTER:Woche, FALTER:Woche 25/2023 vom 21.06.2023

Toller Name: "The Flash" heißt er, wie sein Solodebüt im DC Universe; weil er schneller läuft als du einschläfst, wenn du das liest. Seine Power geht einher mit Trauma, wie üblich. Seine Eltern fielen einem Gewaltakt zum Opfer, wie meistens bei Superhelden. Dieser hat noch Humor, gar Selbstironie; eine, die nicht auftrumpft wie Deadpool, sondern im Witzeln stolpert.

Den Flash spielt Ezra Miller, der seine Karriere als Kevin begann, nicht allein zu Haus, aber fast: Das Problemkind in "We Need to Talk About Kevin" verübte daheim und in der Schule Massaker. Miller ist ein Star mit Gewaltskandalen im Biografie-Gepäck und nonbinär. Der Flash wiederum ist dual im Bewusstsein - kann alles blitzschnell fixen, bleibt aber unbedankt, ungeliebt, unsicher - und verdoppelt in der Zeit, in der er zwecks Trauma-Fixing zurückläuft: 2013 trifft er auf sich mit 18. Er findet sich (ab), drei ausgediente Batman-Mimen finden sich ein. So etwa Michael Keaton; sein One-Liner-Timing zählt, neben Millers Jerry-Lewis-Lacher und einer Baby-Shower-Szene, zu den Benefits des Films. Der Rest stört nicht. Retro-Gags, Diversität (Latina-Supergirl: Sasha Calle) und Awareness gibt's im Normalausmaß, eh okay. Wenn allseits achtsame Selbstreflexivität regiert - hat auch sie blinde Flecken, irgendwo im Universe?

Bereits im Kino (OF im Artis und Haydn)

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