Rainbow

Stadtstreife

Kolumnen, FALTER 25/2023 vom 21.06.2023

Der erste Sonnenstich wurde absolviert, daher musste die Regenbogenparade am Samstag zwar mit Pride-Socken und Einhornkostüm, aber halt doch nur auf der Couch daheim verfolgt werden. Traurig, man hatte sich doch auf den Spaß gefreut. Rührende Aktion der Nesterval Theatergruppe auch, die in dem ganzen bunten Glitzer und Glam schlicht in Schwarzweiß gekleidet auf der Parade mitging. Sie hielten Tafeln in der Hand, mit Namen drauf. Es waren die 77 Wiener Opfer des Nazi-Regimes, von denen man weiß, dass sie im KZ ermordet worden sind, weil sie schwul waren. Das eindringlichste Bild, wofür die Regenbogenparade steht.

"LGBTQIA+" dies und"LGBTQIA+" das, bis mir der Kragen geplatzt ist. Man soll einen gescheiten Namen für diese Community finden, das ist ja marketingmäßig ein Wahnsinn. Alleine wenn ich innerfamiliär mit Leuten diskutieren muss, die noch Sachen sagen, wie "der Sowieso, der war ja schwer homosexuell": Da möchte ich elegant nachfragen, was denn leicht homosexuell ist, gibts auch hoch oder schief homosexuell etc.? Dazu kommt es aber nie, denn ich stolpere bei der Erwähnung von "LGBTQIA+" spätestens beim Q, dann werde ich von den Schwer-Homosexuell-Sagern ausgelacht und das hilft dem Diskurs nicht.

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