Über das verschwindende öffentliche Gut der Information
Der Kommentar des Herausgebers
Das Problem mit den Medien ist, dass die meisten mit ihnen Befassten keine Ahnung haben, worum es dabei geht. Das gilt nicht nur für Politikerinnen und Manager, das gilt auch für die Elite jener, die selbst Medien machen. Lassen Sie es mich wieder einmal sehr schlicht sagen: Medien wären Unternehmen wie alle anderen auch, hätten sie nicht in der Demokratie eine besondere Aufgabe.
Das macht es so kompliziert, über sie zu sprechen. Denn Unterhaltungsmedien, die sich um diese besondere Aufgabe nicht kümmern, sind scheinbar oder wirklich gleichberechtigt auf dem Markt neben anderen, die sich dieser Aufgabe sehr wohl bewusst sind. Die meisten sind sich ihrer Aufgabe irgendwie bewusst, zumindest insofern, als sie ihnen Privilegien, Macht und Geld verschafft.
In diesen Tagen, am 30. Juni, geht die Ära der Wiener Zeitung zu Ende. Immer wieder werde ich gefragt, was denn an einer Zeitung, die zwar 320 Jahre alt ist, aber keine besonders hohe Auflage hat, so bedeutsam ist, dass sie die Republik Österreich erhalten muss.