"Warum helfts ihr dem Benko so?"
E-Mails aus dem Finanzministerium zeigen: Immobilientycoon René Benko könnte für die einstige Rettung des Möbelriesen Kika/Leiner einen Steuerdeal bekommen haben. Das Argument: seine Leistung für den Standort Österreich
Die Weihnachtstage 2017 waren ein Fest für René Benko. Die Republik feierte den Immobilienmagnaten als Helden der österreichischen Arbeitnehmer. In einer von der Politik orchestrierten Aktion hatte Benko zwischen Stefanitag und Neujahr das Aushängeschild der Möbelkette Kika/Leiner in der Mariahilfer Straße gekauft. Dafür hatten der damalige Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und der damalige Justizminister Josef Moser (ÖVP) eigens das zuständige Bezirksgericht aufsperren und einen leitenden Beamten aus dem Urlaub zurückholen lassen. Die Regierung erklärte die außertourlichen Dienstverkehre mit "serviceorientierter Verwaltung, wenn es um die Rettung heimischer Arbeitsplätze geht".
Wenige Monate später sollte René Benkos Signa Holding 2018 den ganzen angeschlagenen Möbelriesen Kika/Leiner übernehmen, bejubelt vom jungen Kanzler Kurz und dessen Vize Heinz-Christian Strache. Die Rettung von Kika/Leiner war auch der erste PR-Coup von Türkis-Blau.