WHEN DANCE MEETS ART
Kommt der Tanz ins Museum, erhält auch die Kunst neuen Drive. Kaum je hat ImPulsTanz mit so vielen Wiener Museen kooperiert wie bei der diesjährigen Ausgabe
Der Abend ging als "Museum Event No. 1" in die Tanzgeschichte ein: Auf seiner ersten Europatournee 1964 gastierte Modern-Dance-Legende Merce Cunningham auch im Wiener Museum des 20. Jahrhunderts -zu jener Zeit ein ungewöhnlicher Auftrittsort. Für den großen offenen Saal des ehemaligen Weltausstellungspavillons erfand der US-Choreograf ein spezielles Format, eben jenes des "Events". Seine Company führte schließlich eine Art Collage älterer Stücken zur Musik des Minimalisten John Cage auf.
Warum verlässt der Tanz die Bühne?"Im Museum entsteht ein anderes Verhältnis zum Publikum, ebenso zu Raum und Zeit", erklärt die Kuratorin Christine Standfest von ImPulsTanz zum Wunsch nach Interaktion mit den Zuschauer:innen, der in den 1960er-Jahren erstmals Ausdruck fand. Die Performer:innen treten dem Publikum nicht mehr frontal und hierarchisch gegenüber, sondern setzen sich selbst stärker aus. Die tanzenden Füße berühren den gleichen Boden wie jene der Betrachter:innen, ihre Blicke nähern sich an und auch die Kunst gerät gewissermaßen in Bewegung.