Wut und Euphorie, nun auch wetterfest
Erstaunlich an der Rockmusik ist, dass sie in allen Abwandlungen und Schattierungen tausendmal durchdekliniert wurde - und doch immer wieder einmal Bands auftauchen, die den alten Riffs neues Leben einhauchen. Um "die Welt mit Gitarren aus den Angeln zu heben", wie es Kollege Gerhard Stöger kürzlich in seinem ausführlichen Porträt des grandiosen österreichischen Quartetts Bipolar Feminin formuliert hat.
Bestehend aus Leni Ulrich (Gesang, Gitarre), Jakob Brejcha an der Gitarre, Max Ulrich am Bass und Samuel Reisenbichler am Schlagzeug, machte eine Handvoll spektakulärer Konzerte den Vierer zur aufregendsten Combo der Stadt. Das im Mai erschienene Debütalbum "Ein fragiles System" löst alle Versprechen ein. Dabei geht es "nicht um Testosteron, Schnaps und Rockklischee, sondern um Achtsamkeit in krawalliger Form, ein Popsongs gewordenes Ringen mit dem Leben und das impulsive Miteinander von Wut und Euphorie", so Stöger.
Das Präsentationskonzert am 6. Juni in der Flucc Wanne ist einer Überschwemmung zum Opfer gefallen. Für den Ersatztermin haben Bipolar Feminin einen wetterfesteren Ort gewählt, der obendrein mehr Publikum fasst: das Flex. Das Vorprogramm bestreitet der Autor jopa jotakin mit einer Literaturund-Theremin-Performance.