Wiener Kronjuwelen
Man braucht schon auch Eier, um Stierhoden zuzubereiten. Aber nur für eine anständige Panier
Ein typischer Montagabend. Am Stammtisch im Wirtshaus ums Eck wird heftig über die steigenden Lebensmittelpreise, andere Teuerungen und Gewinnspannen debattiert. Dann fällt folgender Satz: "Das meiste werfen bei uns die gebackenen Stierhoden ab, die kosten nämlich im Einkauf fast nix." Stierhoden.
Ein unüberwindbarer Graben tut sich sogleich zwischen den Debattierenden auf und trennt das illustre Grüppchen in die Fraktion "Wir lieben Stierhoden!" von der verachtenden Einheit "Igitt, wie ekelhaft!". In diesem Moment ereilt mich eine SMS: Was kochen wir eigentlich? Ich: Etwas Arges. Er: Stierhoden?
Alles außer Haare und Klauen
Als Anhängerin der ersten Gruppierung halte ich es mit dem verstorbenen deutschen Gastrokritiker Wolfram Siebeck. Nämlich, dass "außer den Haaren fast alles essbar ist von einem Viech, und sogar köstlich schmeckt, wenn es nur gut zubereitet wird". Nose to tail hört schließlich nicht bei Leber, der Nummer eins auf der Innereien-Beliebtheitsskala, auf.