Mit Pfeil und Bogen, mit Kindern und Hunden
Jahrtausendelang gingen ausschließlich Männer auf die Jagd. Oder? Eine neue Studie räumt endgültig mit dem Mythos auf
Um die Frage zu beantworten, was den Mensch zum Menschen macht, lässt sich Khaled Hakami schon einmal auslachen. Der Ethnologe von der Universität Wien erforscht Jäger-und-Sammler-Gesellschaften, also Gruppen, die keinen Gartenbau und keine Landwirtschaft kennen, sondern sich von wilden Tieren und Pflanzen ernähren. Tief im unberührten thailändischen Regenwald lebt ein solches Volk, die Maniq. Bei ihnen hat Hakami mehrmals Feldforschung betrieben, also monatelang mit ihnen gelebt, um zu verstehen, wie ihr Miteinander funktioniert und welche Verhaltensweisen Menschen auf der ganzen Welt gemeinsam haben - oder auch nicht.
Zum Beispiel die Dauer der Kindheit. "Bei den Maniq kann man mit sechs, sieben Jahren alles, was man können muss", sagt Hakami. Ganz im Gegensatz zu den Forschern, die sich abmühten, einen Windschirm aus Palmblättern zu machen, unter dem sie schliefen - und Hilfe von den Maniq-Kindern erhielten. Zur Belustigung der gesamten Gruppe.