Und plötzlich ist PJ Harvey wieder da, rätselhaft und großartig zugleich
Polly Jean Harvey ist die größte Rock-Songwriterin ihrer Generation - und die rätselhafteste zugleich. Die 53-jährige Engländerin, die ihre Vornamen seit den frühen 1990ern zum ikonischen PJ verkürzt, verschwindet immer wieder von der Bildfläche, komponiert Filmmusik, taucht bei Kooperationen auf oder verstummt über einen längeren Zeitraum. Ihr Privatleben? Geheime Verschlusssache.
Die Intervalle zwischen zwei Alben werden immer länger, zuletzt stand ein völliger Rückzug im Raum. Und dann ist sie unvermittelt doch wieder da - mit Musik, die zuverlässig neue Wege sucht und dabei stets unverkennbar PJ Harvey ist.
Egal, ob sie nun laut wird zu schroffem, bluesgetränktem Indierock, bis an die Selbstauflösung ätherisch, oder ob sie mit ausgebreiteten Armen das Böse auf der Welt seziert, gehüllt in eine einnehmende Form jazzinformierten Marschmusik-Gospelrocks. Dieses Genre gibt es gar nicht? Stimmt, darum hat die Sängerin 2016 ja auch das Album "The Hope Six Demolition Project" gemacht, eine ihrer stärksten Arbeiten.