Aus den Trümmern Skopjes geboren: eine Zeitkapsel der Solidarität
Das Museum für zeitgenössische Kunst (Moca) in der nordmazedonischen Kapitale Skopje verdankt seine Existenz einem tragischen Anlass. 1963 erlebte die Region eine verheerende Erdbebenkatastrophe, die nahezu die gesamte Altstadt in Schutt und Asche legte. Als wichtigstes kulturelles Projekt des Wiederaufbaus lancierten die Vereinten Nationen damals einen Spendenaufruf für ein modernes Museum. Durch tausende Schenkungen – aber auch durch finanzielle Hilfe und architektonischen Know-how-Transfer – entstand eine Kollektion, deren Geschichte nun eine Schau in der Kunsthalle Wien erzählt.
Aufgrund ihrer Entstehung ist es kein Wunder, dass die Sammlung in der Ausstellung „No Feeling Is Final. The Skopje Solidarity Collection“ einen recht wilden Mix zeigt. Werke von Meret Oppenheim, David Hockney oder Pablo Picasso treffen dort auf eine Fülle osteuropäischer Namen, die man nicht kennt (sehr lesenswert: der Ausstellungsfolder!). Es sei eine „Zeitkapsel“ betonte das Kunsthallen-Leitungsteam WHW, das zum Glück auch einen geschichtlich-politischen Abschnitt mit Plänen und Modellen als zentrales Raumelement integriert hat. Die Wiener Fotografin Elfie Semotan steuert zudem Aufnahmen aus dem heutigen Skopje bei.