„Ich habe Angst um mein Leben“
Der serbische Publizist Marko Vidojković wird vom Regime des Präsidenten Aleksandar Vučić angefeindet und musste wegen Todesdrohungen sein Land verlassen

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In Wien wird er hofiert – vergangenen Freitag schritt Serbiens Präsident Aleksandar Vučić am Wiener Ballhausplatz über den roten Teppich. Neben Ungarns Premier Viktor Orbán ist Vučić dem österreichischen Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) der wichtigste Partner in Fragen der Migration.
Innerhalb Serbiens indes bringt sein Regime Demokratie und Pressefreiheit massiv unter Druck. Die serbische Medienlandschaft befindet sich unter Regierungskontrolle, Kritikerinnen und Kritiker werden bedroht und müssen aus dem Land flüchten – so wie Marko Vidojković. Der Bestsellerautor mehrerer Romane, Kolumnist und Podcaster ist ein landesweit bekannter Kommentator des politischen Zeitgeschehens. Bis März lebte Vidojković in Belgrad; seither hält er sich aus Sicherheitsgründen an wechselnden Orten auf, die unbekannt bleiben. Der Autorenverband Pen International hatte ihn „reloziert“, wie es heißt, also aus Serbien herausgebracht, weil er von akuter Lebensgefahr ausging.