Keine Sorge, es wird blutig
In Wien ist die Needcompany vor allem aus ihrer Zeit am Burgtheater bekannt. Der ehemalige Intendant Matthias Hartmann lud den Regisseur Jan Lauwers, die Choreografin Grace Ellen Barkey und ihre Gruppe als Artists in Residence ein, um über mehrere Jahre die verrückten Performance-Künstler:innen aufs klassische Schauspielensemble loszulassen.
Hartmanns Entlassung bedeutete auch das Aus für die Needcompany am Burgtheater. Nach etlichen Jahren holt nun Impulstanz diese einzigartige Mischung aus Tanz und Erzähltheater unter Einbindung von bildender Kunst wieder nach Wien. Heuer schreibt die internationale Gruppe mit gleich zwei Stücken sämtliche Shakespeare-Werke neu. Mit „Billy’s Violence“ und „Billy’s Joy“ bringen der belgische Theatermacher Lauwers und sein Sohn Victor Afung – er ist mittlerweile auch Teil der Company – alle Tragödien und Komödien des englischen Dramatikers in insgesamt nur vier Stunden auf die Bühne.
Die Tragödienbearbeitung könnte blutiger und brutaler geraten als ein Quentin-Tarantino-Film, meint Lauwers doch, der US-Regisseur sei zartbesaitet im Vergleich zu Shakespeare. Viel Humor hingegen verspricht die Uraufführung von „Billy’s Joy“, wenn Romeo statt in einer Tragödie in einer Komödie landet und zu Richard II. mutiert.
„Billy’s Violence“: Akademietheater, Fr 19.00; „Billy's Joy“: Akademietheater, Fr 21.30