Triggerwarnung: Triggerwarnung!
Ob auf den sozialen Medien, an Universitäten oder in Büchern: Triggerwarnungen sollen Menschen helfen, besser mit schwierigen Inhalten umzugehen. Aber funktioniert das? Die Debatte wird hitzig geführt. Dabei ist die Forschung erst am Anfang

Foto: Markus Spiske | Unsplash
Der Jus-Student Raskolnikow hebt das Beil und lässt es auf den Kopf der Pfandleiherin fallen. Sie schreit auf und sinkt zu Boden. Er schlägt noch einmal zu, und noch einmal. „Das Blut strömte heraus wie aus einem umgestoßenen Glase, und der Körper sank hintenüber gegen Raskolnikows Beine.“
Fjodor Dostojewski sparte in „Schuld und Sühne“, seinem Roman über den Mord des überheblichen Studenten an der wucherischen Pfandleiherin, nicht an brutalen Details. Deshalb interessierte sich Benjamin Bellet besonders dafür.
Der ehemalige US-Army-Offizier forscht nämlich an der Harvard-Universität zum Umgang mit Traumen. Bellet war in Kuwait und Afghanistan stationiert, und als er 2017 nach Boston kam, um sein Doktorat in Psychologie zu beginnen, wunderte er sich, dass der Umgang mit schlimmen Erlebnissen so ganz anders war, als er es im Militär gelernt hatte.