Erinnere dich! Finde dich! Schreck dich!
Ein Kinosommer voller Abschiede: Indiana Jones tritt ab, Ethan Hunt bricht zum Sechsstundenabgang auf, das DC-Universum wird bald gerebootet, und ob nach dem heurigen Eberhofer-Krimi noch ein zehnter Teil drin ist, weiß nur die Inflation.
Auch das „Insidious“-Franchise sagt baba. Viele wussten nicht, dass es noch da war – ist doch „Insidious: The Red Door“ der späte Nachklapp zu den vier Filmen der 2011 bis 2018 erfolgreichen Horrorreihe. Man hält Rückschau auf spukende Familienseelenqual. Da wird manch alte Szene neu bespielt (meta, Oida!). Dazu viel Drama – im Plot Amnesie-induziert – darum, ob man sich erinnert: an Jumpscare-Visionen, an „Tiptoe through the tulips“, an Dads Besessenheit, die aussah wie normale Männergewalt in der Familie, an die Problembeziehung zum Sohn (Ty Simpkins, Jahrgang 2001, wuchs mit dieser Rolle auf wie Putzi Lutz). Lin Shaye, nunmehr 79, gibt wieder die Parapsychologin, Dad-Darsteller Patrick Wilson führt Regie, bietet Gustostücke in Sachen wenig Licht und „Now you see it, now you don’t“.
Ach, das waren noch Zeiten vor zehn Jahren! Solch ein Rückblick erfolgt hier per Horror, der Horror erfolgt im Ringen um Heilung und mental health, das alles mit erstaunlichem Kassenerfolg. Psychotherapie als Kassenleistung.
Bereits in den Kinos