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Christina Vettorazzi
Falter & Meinung, FALTER 29/2023 vom 18.07.2023

Ihr Ruf eilt Journalisten für gewöhnlich voraus. Von besonderer Geduld hört man selten. Blöd, denn an manchen Tagen braucht man nichts mehr als das. Wenn das Internet, wie am Montag vor Redaktionsschluss, ausfällt, beispielsweise. Da sitzt nun etwa Josef Redl und denkt über eine Rückkehr zu Bleistift und Papier nach: „Back to the roots!“ Doch natürlich kommt ein Problem selten allein. Die hohen Sommertemperaturen haben die Redaktion trotz des dicken Gemäuers in eine Sauna verwandelt. Die Luft steht in den Gängen, Fächer werden gewedelt, Berichte von anstrengenden Anreisen durch die Innenstadt geteilt. Man nickt zustimmend und wissend. Wer sich jetzt aufregt, der hat längst verloren. Vor allem, als auch noch der Techniker plötzlich im Türrahmen erscheint. Nicht etwa wegen des WLAN, nein! Das ist offenbar noch das kleinere Problem, denn er fragt: „Habt ihr Strom?“ In den Räumen nebenan sei er nämlich ausgefallen. Ein Glück! Natürlich nicht für die Kollegen, aber hier in der Politik funktioniert zumindest der Ventilator. Und drüben in der Technik haben sie Verlängerungskabel. Sie werden an die noch funktionierenden Steckdosen angeschlossen. Nach wenigen Minuten scheinen auch sie sich zu winden wie schwarze Schlangen. Wenigstens ist nicht nur uns so heiß.

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