Wien, wo es isst: Tiergarten Schönbrunn
Kulinarischer Grätzel-Rundgang

Grafik: ARGE KARTO
Auch den Tieren ist heiß. Das kann man im Tiergarten Schönbrunn derzeit schön beobachten, wenn sie sich in den Schatten verkriechen und unsichtbar werden oder im Schatten regungslos vor sich hin dösen.
Um aus dem Besuch der dennoch zahlreich strömenden Menschen einen über das Eintrittsgeld (€ 26,–) hinausreichenden Mehrwert zu generieren, hat die Tiergarten-Verwaltung den Zoo mittlerweile zu einem gastronomischen Erlebnispark gemacht: Sieben Lokale und dann noch sieben Imbissstände im oder am Tiergarten sind doch eine ganze Menge, muss man sagen.
Der so genannte Jumbo Grillgarten ist dem Kühlung verheißenden Polarium am nächsten, und auch wenn im Jumbo Grillgarten keine gegrillten Elefanten auf der Karte stehen, beschlich mich angesichts der „Grillgarten Burger“ und gegrillter Hühnerbrust mit Mayonnaise und Pommes schon irgendwie ein eigenartiges Gefühl: Sind all die hier ausgestellten Tiere nicht unter anderem deshalb bedroht, weil ihnen Rinderzucht und Anbau unter anderem von Hühnerfutter den Lebensraum rauben? Wäre es Heuchelei, hier statt Burger und Chickenwings afrikanische, südamerikanische oder asiatische Veggie-Spezialitäten anzubieten? Ich finde nicht. Aber okay, man sitzt hier recht hübsch unter Schirmen und vor allem im Schatten eines großen, alten Baumes.