Der will nur spielen
Der Nationalpark Hohe Tauern ist ein einzigartiger Lebensraum zahlreicher Tier- und Pflanzenarten. Der König aber ist der Steinbock

„Schaukampf“ auf der Franz-Josefs-Höhe. Oder das, was Laien für einen Kampf unter Steinböcken halten (Foto: Klaus Nüchtern)
Das Wort „Klimakrise“ hängt über dieser Exkursion in die Hohen Tauern, die auf einem Tischreservierungsschildchen übrigens als „Wissenschatspresserese“ ausgewiesen wird, wie das berühmte Schwert über dem mythischen Höfling Damokles. Die Pasterze schrumpft, dem Schneehuhn schmilzt der Wohnraum weg, dem Gletscherfloh ging’s vermutlich auch schon mal besser. Tatsächlich meint es das Wetter mit den sieben, großteils aus Wien angereisten Journalistinnen und Journalisten aber ziemlich gut. Der Sommerhimmel weint sich während der Anreise mit dem Bus aus – durch Orte mit so klingenden Namen wie Kraß, Stampfen, Raufen, Rakowitzen, Raggaschlucht und Wöllatratten – und verharrt für den Rest der dreitägigen Reise im Bereich „heiter“ bis „heiß“.
Wobei dergleichen Einschätzungen naturgemäß subjektiv und gattungsabhängig sind. Temperaturen, die Sommerfrischler als wünschenswert und saisonal angemessen empfinden, verursachen Steinböcken, die sich bei Außentemperaturen von minus zehn Grad Celsius auch ohne Fleecejopperl pudelwohl fühlen, Hitzestress.