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Der am längsten dauernde Iran-Protest Europas findet in Wien statt. Am Samstag war Tag 300

Sholeh Zamini und Hassan Nayeb-Hashem sind die treibende Kraft des Iran-Protests (Foto: Nina Brnada)
Seit dem Tod der Iranerin Mahsa Jina Amini, die in Gewahrsam der iranischen Sittenpolizei vergangenen Herbst ums Leben gekommen ist, demonstrieren nicht nur Tausende auf Irans Straßen gegen das Regime der Islamischen Republik, sondern auch eine Gruppe Wiener Iraner vor dem Vienna International Centre in Kaisermühlen.
Vergangenen Samstag war es ihr 300. Protesttag, an dem sie mit mindestens drei Personen rund um die Uhr Wache halten. Unter der Brücke der U1 findet somit der am längsten andauernde Iran-Protest Europas statt. Rund 80 Personen wechseln sich ab, die treibende Kraft sind die Physikerin und Frauenrechtlerin Sholeh Zamini und ihr Ehemann Hassan Nayeb-Hashem, Aktivist und Allgemeinmediziner.
Sie flüchteten als Oppositionelle vor rund 40 Jahren vor dem Mullah-Regime nach Österreich und haben ihr Leben dem Kampf für Menschenrechte im Iran verschrieben. Die beiden sind gefragte Gesprächspartner für internationale Medien, ihr Camp besuchte auch die iranische Friedensnobelpreisträgerin Shirin Ebadi. Von der österreichischen Regierung hat sie bisher jedoch noch niemand besucht.