Wien, wo es isst: Biotope City
Kulinarischer Grätzel-Rundgang

Karte: Arge Karto
Okay, irgendwo müssen all die Leute ja wohnen. Halt auch auf den ehemaligen Coca-Cola-Gründen, wo es zwar theoretisch jede Menge – teils durchaus wildes – Grünland gibt. Nur sieht man das aber nicht, sondern primär seelenlose Hochhäuser, enorme Parkplätze, Tankstellen und natürlich sechs bis acht Spuren Triester Straße.
Was muss Gastronomie an so einem Ort können? Trösten? Ablenken? Nein, Gastronomie muss an so einem Ort einerseits verfügbar sein und Grundbedürfnisse erfüllen. Diesen Job erledigen hier McDonald’s und Burger King – tragisch, aber wahr.
Andererseits muss Gastronomie an so einem Ort Atmosphären schaffen, Wohlfühlzonen, die es auf der versiegelten Fläche da draußen nicht gibt.
Dem Thema Gastronomie wurde in der Biotope City gar kein so kleiner Platz eingeräumt, wobei von analysebasierter Planung nicht wirklich ausgegangen werden muss. Da wäre zum Beispiel Kenny’s, eine von inzwischen acht Filialen der jungen Franchise-Kette mit Sitz in Wien, man bekommt Smoothies, Waffeln, Porridge- oder Poke-Bowls, die sich nach dem in der Bowl-Welt bewährten Sechs-Stufen-Plan zusammenstellen lassen. Die Getränke stammen zum größten Teil von Red Bull, auch der Kaffee. „Man soll nicht unterschätzen, wie viele Fußgänger es sogar an der Triester Straße gibt“, sagt der junge Mann hinterm Tresen.