Eine Popparty, eher kein Jazzfest
Das österreichische Popmagazin The Gap blickt auf 200 Ausgaben zurück und feiert Jubiläum. Die Party dazu steigt am Freitag im Usus am Wasser und bringt Konzerte von drei heimischen Acts, die keineswegs die schlechtesten sind.
Pauls Jets um den Sänger, Gitarristen und Songwriter Paul Buschnegg spielen aufgeweckten Indierock. Sie zählen zu den wenigen lokalen Gitarrenacts, die nach dem Hype des Jahres 2015 um die Stadt Wien als neue deutsche Popmetropole ein eigenständiges Profil entwickelt und über die Grenzen des Landes hinaus Interesse geweckt haben. Das Debüt „Alle Songs bisher“ gab sich 2019 forsch, der Nachfolger „Highlights zum Einschlafen“ geriet 2020 zarter und schwelgerischer. Das aktuelle Werk „Jazzfest“, ein dezidiert nicht nach Jazz klingendes, von der Band in der Pandemie aus langen Improvisationen entwickeltes Doppelalbum, ist randvoll mit eingängigen wie eigenwilligen Liedern zwischen Schrulligkeit und Ohrwurm.
Das Wiener Duo Dramas, bestehend aus Viktoria Winter und Mario Wienerroither, verbindet geschickt Reduktion und Schwelgerei, Rückzug und hymnischen Gestus zu eingängigen Popsongs. Und Liz Metta ist eine austro-amerikanische Singer/Songwriterin, beeinflusst von Indiefolk, Soul und Americana, ausgestattet mit Stromgitarre und Loop-Station.