Katja, das Baby und der Helikopter
Meine Frau wollte Verwandte in Slowenien besuchen. Dann kam die Flut. Ein persönlicher Bericht

Foto: März, Bernd/Action Press/picturedesk.com
Meine Frau ist in Slowenien. Ich bin zu Hause in Niederösterreich. Sie wollte in ihr Dorf, machte halt bei einer Verwandten. In der Nacht kam das Wasser. Jetzt sind die Nachrichten unterbrochen. Der Gemeindesekretär hat in seiner Weisheit das Notstromaggregat einer Nachbargemeinde ausgeliehen, für den Kirtag. Jetzt funktioniert nichts mehr in Luče. Incommunicado.
Luče, Solčava, Ljubno. Drei Orte im schönen Savinjatal, dessen Schönheit hier schon beschrieben wurde. Das Adriatief hat es getan, diese Tochter des Klimawandels. Mit Starkregen schwoll die Savinja, der türkisklare Zauberfluss, zum braunbrüllenden Monster, Bäume, Felsen, Straßen, Häuser mit sich reißend.
Ich hörte in der Nacht zum Donnerstag die Nachricht, Eisenkappel sei von der Umwelt abgeschlossen, und sah im Internet nach den Pegelmessern. Eisenkappel liegt auf der anderen Seite des Logartals, wo die Savinja entspringt. Die Pegel stiegen in Minutenschnelle über den langjährigen Schnitt, auf eine Weise, die nur eine Deutung zuließ. Es dauerte keine drei Stunden, da waren die Pegelmessstellen außer Kraft gesetzt.