Nachspiel
Die Wahrheit tut weh: US-Sängerin Lizzo steht für Liebe und muss nun wegen Hass vor Gericht
Sie habe einen DNA-Test gemacht, und dabei kam heraus, sie sei zu 100 Prozent „that bitch“. Im Jahr 2017 landete die US-amerikanische Sängerin Lizzo den Hit „Truth Hurts“. Dem Song entstammt auch die Zeile „I just took a DNA test, turns out I’m 100% …“. Sechs Jahre später liest sich der Songtext plötzlich anders. Drei ehemalige Tänzerinnen reichten eine Klage gegen die Künstlerin ein. Die Vorwürfe umfassen sexuelle Belästigung oder Diskriminierung aufgrund einer Behinderung. Lizzo habe gesagt, dass Tänzer ihren Job verlieren könnten, wenn sie zunähmen.
Tyrannische Chefs sind in der Popbranche nichts Ungewöhnliches. Sie stehen unter dem Druck, Hochleistungen zu erbringen. Da kann die Stimme schon einmal laut werden. Auch sind es Rapperinnen wie Lizzo gewohnt, sich in ihrer Kunst direkt und deftig auszudrücken. Es fällt ihnen daher nicht immer leicht, Bühne und Garderobe voneinander zu trennen. Was die Beschwerde besonders macht, ist der tadellose Ruf, den die Künstlerin genoss. Lizzo steht für Body-Positivity, den selbstbewussten Umgang mit Übergewicht. Als eine der wenigen Musikerinnen, die nicht dem Schlankheitsideal der Popindustrie entsprechen, galt sie als hundertprozentiges Gegenteil einer Bitch.