Nicole Scheyerer: Coole Kollegin, kann Kunst klasse kommunizieren

FALTER:Woche, FALTER:Woche 32/2023 vom 08.08.2023

Kürzlich feierte Nicole Scheyerer Geburtstag. Im großen Stil, mit Tanzmusik und Nachtlokal statt Tischgesellschaft und dezentem Beisammensein. So jung kommen wir nicht mehr zusammen nämlich. Anlass war ihr 49er. Das ist typisch Scheyerer: Erstens, weil man die Feste nun mal feiern muss, wie sie fallen, und zweitens, weil 50er-Partys fad sind – kann schließlich jede.

Die Autorin der aktuellen Titelgeschichte ist, staatlich geprüft, die Kunstexpertin im Haus: Für ihre Texte hat Nicole 2021 den Österreichischen Staatspreis für Kunstkritik erhalten. Es war also durchaus für etwas gut, dass in ihrer Salzburger Jugend etwas schiefgelaufen ist.

In einem Alter, in dem andere die Poster ihrer liebsten Popstars anhimmeln, studierte sie als Gymnasiastin bereits Kataloge zum Wiener Aktionismus; Wochenend-Wien-Ausflüge dienten weniger Krawall und Komasaufen als vielmehr dem Eintauchen in die Kunst- und Architekturszene; und während andere zu Musikfestivals reisten, stieg sie in den Zug zur Kunstbiennale in Venedig oder der Documenta in Kassel. Von der Kindheit in den Bergen führte ihr Weg über die Klosterschule zum Philosophiestudium nach Wien und im Februar 2000 in die Falter-Programmredaktion: „Ich bekam das Computerprogramm erklärt, und dann ging es an meinem ersten Tag direkt zur Demo gegen die Angelobung der blau-schwarzen Regierung“.

Die Mutter zweier Kinder schreibt neben dem Falter noch für die FAZ und das deutsche Kunstmagazin Monopol. Nicole ist auch publizistische Expertin für Sex; im Unterschied zur Kunst gibt es dafür aber keine Staatspreise.

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