„Wenn der Dialog versagt, bleibt nur mehr die Gewalt“
Die Medienethikerin Claudia Paganini über Hassmails nach ihrem ServusTV-Auftritt – und warum sie trotzdem an solchen Sendungen teilnimmt

Foto: Die Fotografen Innsbruck
Claudia Paganini sitzt in der Bahnhofslounge, der Zug war verspätet, die Deutsche Bahn. Zu Beginn des Gespräches, das über Zoom geführt wurde, fragt sie, ob es stört, wenn sie die Quiche, die gerade serviert wurde, isst. Natürlich nicht. Zwischendurch ruft ihr jüngstes Kind an. Multitasking ist für die promovierte Medizinethikerin und Mutter von drei Kindern Alltag.
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Paganini formuliert ruhig und eloquent, öffentliche Auftritte ist sie gewohnt. Bereits zum zweiten Mal war die 45-Jährige am 16. Juli bei der Talkshow „Links. Rechts. Mitte“ des Privat-Fernsehsenders ServusTV zu Gast. Was anders war als sonst, wenn Paganini vor die Kamera tritt: Im Anschluss erhielt sie über 50 Hassmails. Wie es dazu kam und warum Paganini trotzdem an kontroversen Diskussionssendungen teilnimmt, erklärt sie im Gespräch mit dem Falter.