Auf nach Aventurien!
Die wahren Abenteuer sind im Kopf. Und wenn sie dort nicht sind, dann sind sie, nein, nicht „nirgendwo“, wie André Heller einst meinte, sondern in den Stollengängen des Mödlinger Bunkers. Zumindest diesen Sommer. Nach der im Vorjahr noch erzwungenen Corona-Pause trumpfen Intendant Bruno Max (Konzept und Buch) und sein Ensemble mit „Aventura“ nun prächtig auf. Von Jules Verne bis Bert Brecht, von Leo Tolstoi bis Roald Dahl und von Giacomo Casanova bis Monty Python haben Max & Co quasi alles durchforstet, um kurze, fast immer boshaft-witzige Abenteuer zu präsentieren.
Das Team selbst versteht den Abend als „extravagantes Stationentheater“; besonderes Augenmerk liegt auf Abenteurerinnen. Wussten Sie etwa, dass Doktor „Indiana“ Jones eigentlich Historikerin und Philologin ist? Und was ist mit Lara Croft, pardon, Lora Crafft? Die lässt sich auch nicht mehr alles gefallen von dem Nerd, der sie aus durchsichtigen Gründen für seine Privatunterhaltung als 3D-Animation am Computer kreiert hat.
Umrahmt wird dieser rund 90-minütige Parforceritt durch den Bunker von einer zusammengewürfelten Gruppe eines Pen-and-Paper-Rollenspiels, die sich nicht wirklich einig ist. Einig war sich hingegen das Publikum: „Aventura“ sollte man nicht versäumen.
Theater im Bunker Mödling, Fr–So, Do 18.00