Gegen die Wand: Wie Karl Nehammer die ÖVP ruiniert
Die ÖVP arbeitet sich an den Themen der FPÖ ab. Die Konservativen geben damit die Rolle des Vermittlers im demokratischen Gefüge auf. Das ist gefährlich: vor allem für die Republik

Foto: PM Hoffmann
Müsste man für die ÖVP derzeit eine Rolle definieren, so ist es jene der Bedrängten. Die Gunst in den Umfragen ist mäßig. Von rechts stoßen die Populisten in die Mitte, die Sozialdemokraten haben sich unter dem neuen Parteichef Andreas Babler – für den Moment – aufgerappelt und geben einen kantig-linken Kurs vor. Die Neos versuchen sich als Zentrumspartei für alle und nicht mehr nur für die Selbstständigen zu etablieren. Und die Grünen? Sie haben zumindest das Dringlichste der Zeit – den Klimawandel – in ihrem Repertoire.
Macht doch nichts, könnte jetzt die linke Reichshälfte sagen. Wozu braucht es schon eine starke ÖVP? Doch solcher Hohn verkennt die Rolle einer klassisch konservativen Partei im demokratischen Gefüge im Land. Ohne sie ist kein Staat zu machen.