Nachrichten aus dem Inneren
Wir über uns
Nach dem Urlaub brauchen manche Zeit, um sich zu akklimatisieren. Ich bin eher Team Schocktherapie. Um sechs Uhr früh marschierte ich zum Flughafen in Pristina, um zwölf Uhr mittags saß ich in der Konferenz des Kulturressorts. Und musste mir die Augen reiben: Zwei Wochen weg und schon war alles anders. Gerhard Stöger aß nicht mehr veganen Salat zu Mittag, sondern Leberkässemmel. Eine neue Kollegin, Praktikantin Christina Vettorazzi, spazierte in Socken durchs Büro. Und Matthias Dusini trug schwarze Baggy Pants, ein stilistischer Bruch mit seiner bisherigen Garderobe.
Auch das Politikressort war von der unheimlichen Veränderung betroffen. Im Zimmer des Chefredakteurs war nicht mehr Florian Klenk, sondern Anna Goldenberg anzutreffen, die strahlend Kinder-Schokobons ans Team verteilte. Absolut Falter-untypisch, dachte ich, und überlegte. Trübte die Übernachtigkeit meine Wahrnehmung? War das womöglich alles ein luzider Traum?
Erst im Stadtleben-Zimmer atmete ich auf. Hier war alles beim Alten. Daniela Krenn und Katharina Kropshofer tippten in ihre Laptops, Lukas Matzinger rauchte im Innenhof und zeigte mir ein Video. „I’m a Barbie Girl“, sang Johnny Cash mit kratziger Stimme. Ich lächelte nervös. Und ging heim zum Ausschlafen.