Verdis „Nabucco“ als Open-Air-Spektakel
Die letzte große Open-Air-Opernpremiere des Musiktheatersommers gehört Giuseppe Verdis „Nabucco“ mit dem berühmten Gefangenenchor. Es war die dritte Oper des damals 28-Jährigen und bescherte dem Komponisten nach der Mailänder Uraufführung 1842 seinen Durchbruch als Opernkomponist.
Erste Aufführungsstation ist die Rosenburg. 500 Meter über den Ufern des Kamp, zwischen Altenburg und Gars, thront das Renaissance-Schloss mit seinen prachtvollen Rosengärten. Als Opernbühne fungiert der einzig erhaltenen Turnierhof Europas mit seiner 120 Meter langen Rosenwand. Die ideale Kulisse für das Drama rund um König Nebukadnezar, der sich im Rausch seines Sieges über die Hebräer zum Gott erhebt und schließlich den Verstand verliert.
Tags darauf zieht Verdi weiter ins barocke Schloss Marchegg, auch dort ist die Aufführung unter freiem Himmel angesetzt. Chor, Solisten und Orchestermusiker kommen aus Bulgarien, ebenso wie Regisseurin Nadia Hristo, die für opulente Open-Air-Inszenierungen bekannt ist. Am Pult des Venezia Festival Orchestra steht deren Gründer, der bulgarische Dirigent Nayden Todorov. Er leitet seit 2017 die Sofia Philharmonic und war heuer kurzzeitig sogar als Kulturminister seines Heimatlandes tätig.