Franz Grillparzer macht Urlaub und kotzt sich auf Tripadvisor aus
Nun ist es auch schon wieder 180 Jahre her, dass Franz Grillparzer zur letzten großen Reise seines Lebens aufbrach. Am 27. August 1843 geht er in Wien an Bord eines Dampfschiffes, das ihn donauabwärts bis nach Konstantinopel bringen soll. Am Ufer steht seine ewige Verlobte, Katharina „Katty“ Fröhlich, und weint, und dem 52-jährigen Dichter selbst ist die Fahrt auch nicht geheuer: „Mir war zumut wie einem, der zuerst nicht aufs Wasser, sondern ins Wasser geht.“
Neben Dramen und Novellen hat Grillparzer auch ein umfangreiches autobiografisches Œuvre hinterlassen: die grandiose „Selbstbiographie“ und die gesammelten Tagebücher – „ein herrlicher Brummfetzen“, wie Clemens J. Setz urteilte. Die Aufzeichnungen der Reise nach Griechenland, wohin sich der Dichter nach seinem Aufenthalt im Osmanischen Reich begibt, bestätigen diese Brummfetzenhaftigkeit aufs Herrlichste. Dabei lässt sich die Reise gar nicht übel an. Pressburg erscheint dem Schiffstouristen „hübscher und städtischer“ als angenommen, auch der „Weiberschlag“, für den er stets ein waches Auge hat, findet seine Zustimmung. Aber schon kurz darauf erfolgt der erste Einbruch: „Der heutige Tag ist so ziemlich verloren.“