Frische Fische
Urlauber genießen den immer wärmer werdenden Hallstätter See. Das Leben unter Wasser muss sich an die Hitze erst anpassen. Zum Beispiel die Reinanke. Sie mag es gerne kalt. Wer wird stärker sein?

Der Hallstätter See zieht Touristen an. Seitdem der See wärmer wird, ist er auch als Badesee attraktiver (Foto: Unsplash/Hannah Welch)
Das ist unsere Badewanne“, sagt Michael Jung. Der Hobbyfischer steht an diesem regnerischen Julisamstag am Ufer des Hallstätter Sees und spult seine Angelschnur auf. 19 Grad hat dieser momentan – Badetemperatur ist das nur für Hartgesottene. Seit 22 Jahren lebt Jung, der eigentlich aus Wels kommt, hier – der Liebe wegen. Er ist Schichtarbeiter in einem Betrieb in Bad Goisern und kommt zum Baden oder Fischen fast täglich an den See.
Dann landet in seinem dunkelgrünen Kübel vor allem eines: die Reinanke, lateinisch Coregonus, der lachsartige Hauptfisch des Hallstätter Sees. Er ist ein blaugrüner Kaltwasserfisch, der in kühlen Bergseen lebt. Wenn die Oberflächentemperatur im Sommer auf über zwölf Grad steigt, bevorzugt er Tiefen unter zehn Meter. Doch der Hallstätter See – Klimawandel – erwärmt sich. „Es ist in den letzten Jahren schwieriger geworden, vom Ufer aus etwas zu fangen“, sagt Hobbyfischer Jung.